Grundlagen
Tim Berners-Lee stellte am 13.11.1990 eine Webseite online, die heute als offiziell erster Weblog gilt. Im Jahr 1997 startete Dave Winer seinen Blog Scripting News. Im gleichen Jahr wurde erstmal der Begriff "Weblog" verwendet. Weblogs stellen ihre Inhalte über sog. RSS-Feeds in maschinenlesbarer Form zur Verfügung.
Dave Winer war der erste, der Weblogs und RSS-Feeds im Jahr 2000 für die erste praktische Umsetzung eines Podcasts verwendete, die damals noch Audioblogs genannt wurden. Apple gab Podcasts mit der Veröffentlichung des iPods 2005 ihren bis heute verwendeten Namen.
Neben den Audioblogs sind 2004 auch die Videoblogs (Vlogs) entstanden, die durch das 2005 gegründete Unternehmen YouTube zu großer Bekanntheit gelangt sind. Anders als bei Massenmedien wie Zeitung, Radio oder Fernsehen bieten Podcasts viel mehr Freiheit bei der Formatwahl und der Interaktion mit der Community der Hörer.
Podcasts könnten damit einen "Kommunikationsapparat" darstellen, den Berthold Brecht schon in seiner Radiotheorie in den 1930er Jahren dargelegt hat:
Der Rundfunk wäre der denkbar großartigste Kommunikationsapparat des öffentlichen Lebens, ein ungeheures Kanalsystem, das heißt, er wäre es, wenn er es verstünde, nicht nur auszusenden, sondern auch zu empfangen, also den Zuhörer nicht nur hören, sondern auch sprechen zu machen und ihn nicht zu isolieren, sondern ihn auch in Beziehung zu setzen.
Selber Radio zu machen, ist einfach. Man sollte sich nur vorher überlegen, mit wie vielen Leuten man in welcher Situation sprechen will, welche Anforderung an Qualität und Mobilität der Technik stellt und vor allem, wie man die Gesprächsführung gestalten will. Die ersten Versuche werden sicherlich katastrophal ausfallen, aber das ändert sich schnell. Jeder Podcastende blickt mit einem latenten Unwohlsein auf seine erste Sendung, nicht selten auch die Zweite. Aber von da ab gewinnt man schnell an Erfahrung und Routine. Wer dranbleibt wird schnell zu passablen und befriedigenden Ergebnissen kommen.